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Derivate sind komplexe Finanzinstrumente, die im modernen Handel eine zentrale Rolle spielen. Sie bieten Anlegern die Möglichkeit, auf verschiedene Marktentwicklungen zu spekulieren oder Risiken abzusichern.

Was sind Derivate?

Derivate sind Finanzprodukte, deren Wert von einem zugrunde liegenden Basiswert (Underlying) abgeleitet wird. Zu den Basiswerten können Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Währungen oder sogar Indizes gehören. Das Besondere an Derivaten ist, dass sie oft mit einem Hebel ausgestattet sind, wodurch kleine Kursbewegungen des Basiswertes zu grösseren Gewinnen oder Verlusten führen können.

Es gibt verschiedene Formen von Derivaten, darunter Termingeschäfte (Futures), Optionen, Swaps und Zertifikate. Sie alle haben spezifische Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten, die je nach Anlageziel variieren.

Arten von Derivaten

Futures – Der Handel mit der Zukunft

Futures sind standardisierte Verträge, bei denen sich zwei Parteien darauf einigen, einen Basiswert zu einem festgelegten Preis und Zeitpunkt in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Futures werden hauptsächlich an Börsen gehandelt und sind für ihre Transparenz und Regulierung bekannt.

Beispiel: Ein Kaffeehändler kauft Futures auf Kaffeebohnen, um sich gegen steigende Einkaufspreise abzusichern, während ein Investor sie verkauft, um auf fallende Preise zu spekulieren.

 

Optionen – Rechte, aber keine Pflichten

Optionen geben dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht, einen Basiswert zu einem bestimmten Preis innerhalb einer festgelegten Zeitspanne zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option). Der Verkäufer der Option erhält eine Prämie für das eingegangene Risiko.

Beispiel: Ein Anleger kauft eine Call-Option auf eine Aktie, weil er glaubt, dass der Kurs steigen wird. Falls der Kurs tatsächlich steigt, kann er die Aktie günstig erwerben oder die Option mit Gewinn weiterverkaufen.

 

Swaps – Tauschgeschäfte

Swaps sind individuell ausgehandelte Verträge zwischen zwei Parteien, bei denen Zahlungsströme getauscht werden. Der bekannteste Typ ist der Zins-Swap, bei dem feste gegen variable Zinszahlungen ausgetauscht werden.

Beispiel: Eine Firma mit variablem Zinssatz tauscht ihre Zahlungsströme mit einer anderen Firma, die einen festen Zinssatz bevorzugt, um die eigenen Finanzierungskosten zu stabilisieren.

Zertifikate – Strukturierte Produkte

Zertifikate sind von Banken emittierte Wertpapiere, die an die Wertentwicklung eines Basiswertes gekoppelt sind. Sie bieten eine Vielzahl von Anlagemöglichkeiten, von konservativen Strategien bis hin zu spekulativen Investments.

Beispiel: Ein Indexzertifikat bildet die Wertentwicklung eines Aktienindex wie dem SMI ab, ohne dass der Anleger direkt in die einzelnen Aktien investieren muss.

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Vorteile und Risiken von Derivaten

Vorteile

  1. Hedging: Unternehmen und Anleger können sich gegen Marktrisiken absichern. Beispielsweise sichern sich Fluggesellschaften oft gegen schwankende Ölpreise ab.
  2. Hebelwirkung: Der Einsatz von Derivaten ermöglicht hohe Renditen bei geringem Kapitaleinsatz.
  3. Flexibilität: Derivate bieten vielfältige Anlagestrategien, von spekulativ bis konservativ.

Risiken

  1. Komplexität: Derivate erfordern ein tiefes Verständnis der Finanzmärkte.
  2. Hohe Volatilität: Kleine Bewegungen des Basiswertes können zu erheblichen Verlusten führen.
  3. Kontrahentenrisiko: Bei Over-the-Counter (OTC)-Derivaten besteht das Risiko, dass eine Vertragspartei zahlungsunfähig wird.

Wo werden Derivate eingesetzt?

Absicherung (Hedging)

Unternehmen und Investoren nutzen Derivate, um Risiken zu minimieren. Ein Beispiel ist die Absicherung von Wechselkursrisiken für Exportunternehmen.

Spekulation

Trader setzen auf kurzfristige Marktbewegungen, um Gewinne zu erzielen. Derivate bieten hier durch ihre Hebelwirkung eine attraktive Möglichkeit, bergen jedoch ein hohes Verlustrisiko.

Arbitrage

Arbitrageure nutzen Preisunterschiede zwischen verschiedenen Märkten oder Produkten, um risikofreie Gewinne zu erzielen. Derivate spielen bei solchen Strategien oft eine zentrale Rolle.