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Die Asset Allocation ist ein zentraler Begriff im Bereich der Vermögensverwaltung und beschreibt die Strategie der Aufteilung von Anlagegeldern auf verschiedene Anlageklassen, um das Risiko zu steuern und langfristig attraktive Renditen zu erzielen.

Was ist Asset Allocation?

Unter Asset Allocation versteht man die strategische Verteilung von Kapital auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffe und Edelmetalle. Ziel dieser Strategie ist es, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Risiko und Rendite zu schaffen. Da verschiedene Anlageklassen unterschiedlich auf wirtschaftliche Veränderungen reagieren, können durch eine ausgewogene Anlageaufteilung Risiken reduziert und Chancen auf stabile Erträge erhöht werden. Eine sorgfältige Strukturierung hilft dabei, Schwankungen abzufedern und das Portfolio resilienter gegenüber Marktrisiken zu gestalten.

Warum ist eine Aufteilung wichtig?

Die Bedeutungliegt in der Möglichkeit, das Risiko zu steuern, ohne auf attraktive Renditechancen verzichten zu müssen. Besonders für langfristig orientierte Anleger bietet eine gut durchdachte Asset Allocation die Chance, unabhängig von Marktschwankungen eine stabile Wertentwicklung zu erzielen. Durch die Verteilung des Kapitals auf verschiedene Anlageklassen und -regionen wird das Risiko diversifiziert, was bedeutet, dass Verluste in einem Bereich durch Gewinne in einem anderen kompensiert werden können.

Die Hauptkomponenten der Diversifikation

Die Anlageaufteilung umfasst üblicherweise die folgenden Hauptkomponenten:

  1. Aktien: Aktien sind Anteile an Unternehmen und bieten die Chance auf hohe Renditen. Sie sind jedoch auch volatiler und eignen sich daher für risikobereitere Anleger oder als langfristiger Investmentbaustein.
  2. Anleihen: Anleihen sind Schuldverschreibungen und gelten als sicherere Anlageklasse. Sie bieten Zinszahlungen und haben in der Regel eine geringere Volatilität als Aktien.
  3. Immobilien: Immobilieninvestitionen bieten eine stabile Einkommensquelle und Schutz vor Inflation. Sie eignen sich gut als Bestandteil eines diversifizierten Portfolios.
  4. Rohstoffe: Rohstoffe wie Gold, Öl oder landwirtschaftliche Produkte können das Portfolio zusätzlich absichern, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Inflation.
  5. Cash und geldmarktnahe Anlagen: Diese Anlagen bieten hohe Liquidität und dienen als Puffer für den kurzfristigen Kapitalbedarf.

 

Strategisch vs. taktisch

  • Strategische Asset Allocation: Diese Art der Allocation ist langfristig ausgerichtet und basiert auf einer festen Verteilung der Anlageklassen. Einmal festgelegt, wird die strategische Asset Allocation nur selten angepasst. Ziel ist es, eine ausgewogene Risikostruktur zu schaffen, die den individuellen Anlagezielen entspricht.

 

  • Taktische Asset Allocation: Bei der taktischen Asset Allocation geht es darum, kurzfristig Chancen zu nutzen, die sich aus Marktveränderungen ergeben. Dabei wird die ursprüngliche strategische Gewichtung der Anlageklassen vorübergehend angepasst, um auf bestimmte Marktbedingungen zu reagieren. Diese Vorgehensweise erfordert jedoch ein aktives Management und ist für erfahrene Anleger geeignet.

Risikoprofil

Die Portfolio Strukturierung sollte sich immer am individuellen Risikoprofil des Anlegers orientieren.

Die folgenden Risikoprofile sind dabei üblich:

  • Konservativ: Ein konservatives Risikoprofil setzt auf eine hohe Sicherheit und vermeidet hohe Schwankungen. Es wird stark auf Anleihen und geldmarktnahe Anlagen fokussiert.
  • Ausgewogen: Anleger mit einem ausgewogenen Risikoprofil streben eine Mischung aus Stabilität und Wachstum an. Es verteilt sich hier in der Regel auf Aktien, Anleihen und Immobilien.
  • Dynamisch: Für dynamische Anleger steht das Wachstumspotential im Vordergrund. Es hat daher einen höheren Aktienanteil und ist auf langfristige Wertsteigerungen ausgelegt.

Einfluss von Marktbedingungen und wirtschaftlichen Faktoren

Die Performance der verschiedenen Anlageklassen kann stark von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflusst werden. In Phasen des wirtschaftlichen Wachstums performen Aktien oft gut, während in Krisenzeiten sicherere Anlagen wie Anleihen oder Gold bevorzugt werden. Auch Faktoren wie Inflation, Zinsentwicklung und geopolitische Risiken sollten in die Entscheidung der Asset Allocation einfliessen.

Der Rebalancing-Prozess

Ein wichtiger Bestandteil der Asset Allocation ist das sogenannte Rebalancing. Hierbei handelt es sich um eine Anpassung der Gewichtung der verschiedenen Anlageklassen, um die ursprüngliche Strategie beizubehalten. Durch Marktbewegungen kann es vorkommen, dass sich das Portfolio im Laufe der Zeit von der gewünschten Verteilung entfernt. Beim Rebalancing werden Gewinne realisiert und in unterrepräsentierte Anlageklassen reinvestiert. Dies hilft, das Risiko des Portfolios zu steuern und die ursprüngliche Anlageaufteilung beizubehalten.